Im Zeitraum vom 11. Oktober bis 3. November 2024 findet die Sammlung zugunsten des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. wieder auch auf dem Gebiet des Bezirksverbandes Oberpfalz statt. An Allerheiligen findet auf den Regensburger Friedhöfen die Prominentensammlung statt. Gesammelt wird dann u. a. an den Eingängen zu den Friedhöfen am Oberen und Unteren Katholischen Friedhof, dem Evangelischen Zentralfriedhof sowie am Dreifaltigkeitsberg.
Vom 14. bis 17. Oktober und vom 21. bis 24. Oktober sammeln Soldaten der Bundeswehr aus Oberviechtach vom Panzergrenadierbataillon 122 im Rahmen der Haus- und Straßensammlung im Regensburger Stadtgebiet für den Volksbund. Daneben finden weitere Sammlungen im Stadtgebiet statt. Bezirksgeschäftsführer Dr. Dario Vidojković appelliert eindringlich an die Bevölkerung mit ihren Spenden die Friedensarbeit des Volksbundes zu unterstützen, denn „auch wir stehen in diesen bewegten Zeiten vor besonderen Herausforderungen“.
Mit dem Erlös werden die Kriegsgräber gepflegt und erhalten. Kriegsgräberstätten dokumentieren die Kriege des 20. Jahrhunderts, und den Worten Albert Schweitzers gemäß sind sie für kommende Generationen stumme Mahner für den Frieden. Immerhin ruhen heute mehr als 166.000 Kriegstote auf Kriegsgräberstätten in Bayern – darunter gefallene Soldaten, zivile Bombenopfer, Opfer der NS-Gewaltherrschaft sowie Opfer von Flucht und Vertreibung. Viele davon stammten auch aus der Region. Auch über 79 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges werden immer noch Kriegstote geborgen und würdig bestattet. Unlängst wurde so in Litauen der einmillionste Kriegstote seit Fall des Eisernen Vorhanges würdig bestattet. Parallel dazu wird die Gräberdatenbank auf volksbund.de ständig erweitert. Aktuell umfasst sie über 5 Mio. Verlustmeldungen. Jeder Name steht für ein Kriegsschicksal und damit auch für ein Familienschicksal. Viele dieser Schicksale konnten geklärt und die Angehörigen, wo immer möglich, benachrichtigt werden.
Der Volksbund wurde 1919 durch Heimkehrer, Witwen und Hinterbliebene ins Leben gerufen. Er ist damit eine der ersten Bürgerinitiativen in Deutschland. Derzeit pflegt die Organisation in 46 Ländern auf 832 Kriegsgräberstätten die Gräber von über 2,8 Millionen Toten beider Weltkriege. Die Arbeit des Volksbundes wurde auch jüngst von der UNESCO gewürdigt, als mehrere Kriegsgräberstätten, welche vom Volksbund in Frankreich und in den Niederlanden, wie z. B. Langemark, auf die Liste des Weltkulturerbes gesetzt wurden.
Text: Dr. Dario Vidojković