Jüngst fand im Bonhoeffersaal des Evangelischen Bildungswerkes Regensburg nach längerer Corona-Pause wieder eine Sitzung der Bezirksvorstandschaft des Bezirksverbandes Oberpfalz im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. statt. Regensburg. Ein wichtiger Punkt auf der Tagesordnung war auch die Neubesetzung vieler Posten im erweiterten Bezirksvorstand, darunter auch die Spitze des Bezirksverbandes selbst.
Dazu geladen hatte der noch amtierende Bezirksverbandsvorsitzende Regierungspräsident a. D. Axel Bartelt. Nach einer Begrüßung der Teilnehmenden und einem voran gestellten nachdenklichen Rückblick auf die vergangenen drei Jahre, die von der Corona-Pandemie sowie dem im letzten Jahr ausgebrochenen Ukraine-Krieg gekennzeichnet waren, berichtete Bartelt über die Aktivitäten des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. und da speziell auch über die Arbeit des Bezirksverbandes Oberpfalz in den Jahren 2020-2022.
Corona habe sich auf uns alle ausgewirkt, so Bartelt, wobei er auf gut 600.000 Corona-Fälle sowie auf etwas über 2.500 Corona-Tote allein in der Oberpfalz verwies. Die Pandemie habe von allen daher Opfer abverlangt. Dies wirkte sich auch auf die Arbeit und die Spendeneinnahmen des Volksbundes aus, da vielerorts gerade im ersten Pandemiejahr nicht oder nur eingeschränkt gesammelt werden konnte. Und als nächste Krise schloss sich sogleich der grausame Krieg in der Ukraine an. Seitdem erlebe man in den Worten von Bundeskanzler Scholz eine „Zeitenwende“ in Europa“, der US-Präsident Biden warnte sogar vor einem „Armageddon“ in Anspielung auf die Gefahr einer nuklearen Eskalation.
Trotz allem lief der Geschäftsbetrieb in Regensburg weiter, die Sammlungsergebnisse konnten 2021 und auch 2022 im Vergleich zum ersten Corona-Jahr, welches einen massiven Einbruch bei den Spenden zur Folge hatte, wieder gesteigert werden. Die Haus-, Straßen- und Friedhofssammlung erbrachte 2022 ein Sammelergebnis von insgesamt 241.230,71 Euro brutto, fast 8.000 Euro mehr als 2021. Dafür dankte Bartelt allen Oberpfälzerinnen und Oberpfälzern für ihr Engagement und die damit zum Ausdruck gebrachte Verbundenheit mit der Arbeit des Volksbundes. In seinem Rechenschaftsbericht hob Bartelt besonders die Jugend- und Bildungsarbeit des Europäischen Jugendprojektes Oberpfalz e. V. (EJPO) und seines Vorsitzenden Hartmut Schendzielorz hervor, der zugleich als Kreisvorsitzender für den Landkreis Amberg-Sulzbach an der Sitzung teilnahm. Gewürdigt wurden auch das Engagement seitens der Kameradschaften sowie der Bundeswehr bei der Kriegsgräberpflege. Sorgen bereitete nicht nur Bartelt dagegen die Entwicklung der Mitgliederzahlen im Bezirksverband Oberpfalz, ein Problem, das jedoch auch bundesweit auftritt und von einem durchaus als dramatisch zu bezeichnenden Rückgang der Mitgliederzahlen gekennzeichnet ist. Hier rief Bartelt insbesondere die Politik sowie die Medien auf, die humanitäre und nach wie vor, gerade vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges mehr als relevante und wichtige Friedensarbeit des Volksbundes zu unterstützen und noch stärker als bisher ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, um damit dem Volksbund wieder mehr Aufmerksamkeit zu widmen und neue Mitglieder zu gewinnen.